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Was uns hilft, gut durch unsichere Zeiten zu kommen

Wir stecken mittendrin. In unruhigen Zeiten. Nach den Jahren, in denen die Corona-Pandemie uns fest im Griff hatte und gefühlt den Großteil unseres Lebens beherrschte, bringt nun u.a. der furchtbare Krieg in der Ukraine weitere Unsicherheiten.* Während zu Beginn der Corona-Krise das Toiletten-Papier knapp wurde, haben uns nach Beginn des Ukraine-Krieges leere der Mehl- und Öl-Regale in den Supermärkten erwartet. Da wurde einigen schon mulmig. Als dann die Preise in die Höhe schnellten und von knappen Gas-Reserven die Rede war, stieg die Unsicherheit immer mehr. Begriffe wie „Inflation“ machen die Runde. Und machen uns Angst. Wie hoch wird meine Nebenkosten-Abrechnung ausfallen? Kann ich mir den vollen Tank oder überhaupt ein Auto leisten? Werde ich mein Essen noch bezahlen können? Und für die Wasserratten: Wird mein Schwimmbad geöffnet bleiben? Wie kalt wird das Wasser sein? Nicht lebensnotwendig, aber für einen Schwimmer belastend und verunsichernd.

Wir Menschen sehnen uns nach Sicherheit. Und wenn man es ganz sachlich betrachtet, leben wir noch immer in einer der sichersten aller Zeiten.

Was ist denn überhaupt Sicherheit? Und was gibt uns Sicherheit?

Wenn man nach einer Definition sucht, findet man z.B. „Zustand des Sicherseins, Geschützseins vor Gefahr oder Schaden; höchstmögliches Freisein von Gefährdungen“ (Quelle: Oxford Languages). Fragt man nun fünf Menschen im Umfeld, erhält man möglicherweise dennoch fünf unterschiedliche Antworten auf die Frage, was Sicherheit sei. Es ist ein subjektives Empfinden. Dem einen ist eine gesicherte Grundversorgung wichtig, dem anderen eher Gesundheit und wieder einem anderen ein stabiles soziales Netz mit einem guten Freundeskreis und einer gesunden Kernfamilie.

Und wieso empfinden wir in der jetzigen Zeit gerade so eine große Unsicherheit?

Laut dem Experimentalpsychologen Steven Pinkler liege es in dem Zusammenspiel zwischen der Natur der Kognition (also wie wir denken und bewerten) und der Natur des Journalismus. Hinzu komme die Unterhaltungsindustrie mit TikTok, Instagram und Co. Wir Menschen schätzen Risiken und Wahrscheinlichkeiten anhand von Einzelberichten, Erzählungen und Bildern ein. In den Medien, insbesondere in den sozialen Medien, finden wir nun aber hauptsächlich meist negative und sehr plötzliche Ereignisse (Terror, Krieg, Katastrophen). Das sind die schnellen „Sensationen“, die das Publikum gerne konsumiert. Und so rücken eben genau diese negativen Dinge auch mehr in unseren Fokus. Positive Dinge entfalten sich meist sehr langsam und sind damit für uns schlechter wahrnehmbar. Als Ergebnis wird unser gefühltes Sicherheitsempfinden ins Negative verzerrt.

Was kann jetzt aber helfen?

  1. Mache einen Realitäts-Check und bleib‘ handlungsfähig! Bist Du wirklich machtlos gegenüber Veränderungen und unsicheren Zeiten? Gibt es nicht vielleicht Bereiche, auf die Du sehr wohl einen Einfluss hast? Was kannst Du selbst tun, um der Unsicherheit entgegenzuwirken und ein Stück Sicherheit zu schaffen?
  2. Den Blickwinkel ändern! Versuche, flexibel zu bleiben, und lerne mit den Unsicherheiten des Lebens umzugehen (Resilienz!!!). Vielleicht bietet das Unbekannte, Ungewisse und damit verbundene Unsichere auch eine Chance zur Weiterentwicklung? Wir Menschen sind wahnsinnig anpassungsfähig und sind tatsächlich in der Lage, gerade in Krisenzeiten noch einmal Extra-Kräfte zu mobilisieren.
  3. Augen zu und nachdenken! Was gibt Dir Sicherheit? Eine Person, ein Ort, eine Handlung? Musik? Natur? Überlege, was Dir positive Gefühle verschafft. Suche aktiv diese Personen, Orte oder Handlungen, um wieder das Gefühl von Geborgenheit zu bekommen. P.s. Bei mir ist es übrigens das Meer 😉
  4. Miteinander reden! Sprich mit anderen über Deine Gefühle. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Dieser Spruch kommt nicht von ungefähr. Oft hilft es, zu wissen, dass es anderen genauso geht. Und gemeinsam findet man häufig schneller eine Lösung oder kann Ideen entwickeln, was helfen kann.
  5. Sei gut zu Dir und gönne Dir eine (Nachrichten-)Pause! Beschäftige Dich ohne schlechtes Gewissen mit schönen Dingen! Es ist o.k., sich nicht permanent über all das Leid und die Sorgen Gedanken zu machen. Mit diesen Pausen findest Du die Kraft, auch unsichere Zeiten zu überstehen!

Vielleicht helfen Dir diese Tipps ein bisschen durch diese (gefühlt) unsicheren Zeiten. Verliere nicht den Blick für die schönen Dinge des Lebens! Denn die passieren im Hier und Jetzt und zu jeder Zeit 😉

Deine Franka.

*Es gibt übrigens in sehr vielen anderen Teilen der Erde Kriege oder Kriegs- oder unsichere Zustände, nicht nur aktuell, sondern teilweise auch schon sehr lange. Wir nehmen diese aber nicht so bedrohlich wahr, weil sie eben aktuell nicht in den Nachrichten auftauchen oder gefühlt weit weg sind. Oder wir uns dann doch schlichtweg daran gewöhnt haben.